Kategorie: Projektübersicht

Schreibupdate – 30.11.2020

Eigentlich wäre dieser Beitrag letzten Freitag fällig gewesen, aber die Fenster mussten geputzt und das Haus weihnachtlich dekoriert werden. Ich liebe die Weihnachtszeit und bin total happy, wie schön Wohn- und Esszimmer jetzt aussehen. Zu schade, dass ich das in sechs Wochen wieder abbauen muss.

Seit vorletztem Freitag habe ich 4.684 Wörter geschrieben, alles für die Kurzgeschichte zur Ausschreibung The S-Files: Die Succubus Akten. Sie ist jetzt fertig, umfasst insgesamt 7.275 Wörter und ist über 17.000 Anschläge zu lang. Lässt sich alles kürzen – hoffe ich zumindest. 😅 Ich liebe die Geschichte und meine Schwester, die die Rohfassung testlesen durfte, ist total begeistert. Sie hat mir auch einige Tipps gegeben, wo ich kürzen könnte, allerdings auch Stellen genannt, die sie gerne etwas ausführlicher hätte. Ich bin unsicher, ob das mit dem Ausschmücken funktioniert. Ich befürchte, ich kann froh sein, wenn ich die Geschichte ungefähr in den Rahmen bekomme, der uns vorgegeben wurde.

Zugleich ist die Geschichte nicht beendet. Ich könnte weiterschreiben und es würde noch unheimlich viel passieren. Sie bringt genug, um einen Roman zu füllen, und es juckt mir in den Fingern. Ich befinde mich da in einer Situation, die ich nicht kenne. Schicke ich die Kurzgeschichte ein oder schreibe ich lieber den Roman? Oder wäre beides möglich? Will ich überhaupt beides? Das versuche ich aktuell für mich herauszufinden und ich bin froh, dass ich noch bis Ende Januar Zeit habe. Eine solche Entscheidung will ich nicht übers Knie brechen müssen.

Schreibupdate – 20.11.2020

Da habe ich mich letzte Woche noch beklagt, dass mir keine Idee für eine zweite Geschichte zur Ausschreibung The S-Files: Die Succubus Akten einfallen will, und vor drei Tagen fiel ein Puzzlestein von der Größe eines Pixels an die richtige Stelle des Bildes und plötzlich hatte ich einen roten Faden. Ich kam kaum mit meinen Gedanken mit, um die grobe Idee zu notieren. Mit nur einer richtig gesetzten Was wäre wenn-Frage war ich im Besitz eines Settings, zweier Figuren und ein paar wichtigen Gegenständen. Ich musste nur noch ein wenig mein Gehirnschmalz anstrengen, um das alles sinnvoll zu verbinden. Dabei stieß ich auf eine weitere Figur. Da es nur ein grober Plan ist, muss ich das noch deutlich ausschmücken, aber ich legte direkt mit dem Schreiben los.

Mittlerweile ist die Kurzgeschichte fast 3.500 Wörter lang und ich bin noch weit entfernt vom Schluss. Dafür bleiben mir noch knapp 8.000 Anschläge von maximal 30.000. Ob die reichen? Ich bin skeptisch, aber ich habe bisher sehr detailliert geschrieben. Ich bin also auch optimistisch, dass ich die möglicherweise überschüssigen Anschläge später so zusammenkürzen kann, dass ich die Vorgaben erfülle.

Ich bin total begeistert von meiner Idee, was sich auch an den innerhalb von drei Tagen heruntergetippten Wortzahlen erkennen lässt. Ich bin unheimlich gespannt, wie die Geschichte sich entwickelt, obwohl ich weiß, worauf es hinausläuft und was mir bis dorthin noch fehlt. Trotzdem fiebere ich mit dem Verlauf mit.

Ich werde sie diese Woche nicht beenden können. Dafür ist die Zeit zu knapp. Aber ich muss die Kurzgeschichte auch erst Ende Januar 2021 abgeben. Bis dahin bin ich auf jeden Fall fertig und ich schätze, dass mir die Überarbeitung gut von der Hand gehen wird. Die Geschichte fühlt sich einfach jetzt schon sehr dicht und stimmig an. Es bleibt eine Rohfassung, die überarbeitet werden muss, aber ich habe das Gefühl, dass ich selten eine Geschichte geschrieben habe, in der jede Kleinigkeit eine Bedeutung hat. Es kommt mir wie ein kleines Meisterstück vor, obwohl ich noch gar nicht fertig bin. Vielleicht ist es auch nur die Euphorie des Neuen? Ich muss mich gerade an mein letztes Zitat erinnern. Ich darf noch nicht feiern. Ich habe die Kurzgeschichte noch nicht einmal beendet und es fehlt die Überarbeitung. Es besteht die Möglichkeit, dass ich anschließend überhaupt nicht mehr von meiner Idee überzeugt bin. Aber es ist schwer, auf dem Boden zu bleiben. Es fühlt sich gerade so gut an. Vielleicht habe ich einen kleinen Entwicklungsschritt nach vorne getan. Das wäre echt toll. Immerhin übe und lerne ich nicht die ganze Zeit, nur um wenigstens mein bisheriges Level zu halten.

Schreibupdate – 13.11.2020

Es ist mal wieder Zeit zum Klagen. 😅 Seit letzten Freitag habe ich nur sechs Stunden überarbeitet und diese Zeit auch noch auf drei Projekte verteilt. Statt mich auf Drachenherz zu konzentrieren, habe ich die Kurzgeschichte für die Ausschreibung Fantastische Welten 2020 vom Traum³ Verlag noch einmal durchgelesen, winzige Änderungen daran vorgenommen und sie abgeschickt. Außerdem habe ich meine Geschichte für The S-Files: Die Succubus Akten kontrolliert und will sie meinem Mann zum Testlesen geben.

Mit beiden Kurzgeschichten bin ich irgendwie unzufrieden, obwohl sie handwerklich gut sind. Bei der für den Traum³ Verlag könnte es schlicht daran liegen, dass ich die Geschichte ursprünglich für The P-Files: Die Phönix Akten geschrieben hatte und für die jetzige Ausschreibung fast komplett neu schrieb. Ich habe sie auch sehr intensiv im Anschluss überarbeitet und kann sie nicht mehr sehen. Ich bin sie satt. Ist das jetzt ein gutes Zeichen, dass ich das Beste aus der Geschichte gemacht habe? Oder sollte ich daraus schließen, dass ich sie einfach in die Tonne werfen sollte? Mal sehen, was der Traum³ Verlag dazu sagt.

Meine Kurzgeschichte für den Talawah Verlag besitzt Tiefe und spricht ein Problem an, mit dem wir auch in unserer heutigen, aufgeklärten Zeit viel zu oft zu kämpfen haben. Das ist nicht schlecht, aber genügt es, um zu überzeugen, obwohl ich das Gefühl habe, dass sie viel zu nah am Thema ist? Ich überlege schon, eine zweite Geschichte zu schreiben, da ich prinzipiell zwei einreichen darf. Mir fällt bisher nur nichts ein, das ich schreiben könnte. Also nicht einmal etwas, das wieder zu naheliegend ist. Das ist schon ärgerlich und ich frage mich, ob ich so viel Zeit in diese Ausschreibung stecken sollte. Immerhin verdiene ich damit nur wenige Euro und bemühe mich nur, weil der Talawah Verlag eine Art Zuhause für mich ist. Aber gerade der letzte Punkt ist auch der, der mich antreibt, nicht die Flinte ins Korn zu werfen und mein Bestes zu geben. Zum Glück habe ich bis Ende Januar Zeit. Bis dahin muss mir einfach eine Lösung einfallen. 😵

Schreibupdate – 06.11.2020

Es ist November. Ich weiß, dass ist für dich nichts Neues. Aber, es ist NOVEMBER. 👈 Du weißt schon, der Monat, in dem sich tausende Autoren auf der Welt hinsetzen und das gemeinsame Ziel verfolgen, einen Roman innerhalb eines Monats zu schreiben. 📚✏️ Für mich war nach dem NaNoWriMo 2019 klar, dass ich dieses Jahr nicht teilnehmen werde, weil es mir zu viel Energie abverlangt. Trotzdem hatte mich in den letzten zwei Monaten doch wieder das NaNo-Fieber gepackt und ich hätte meinen Vorsatz gerne gebrochen. Dagegen sprach, dass ich immer noch nicht mit der Überarbeitung von Drachenherz fertig bin. Was habe ich davon, einen weiteren Roman in die Schublade zu legen, wenn dort aktuell schon zwei liegen und darauf warten, dass ich mit Drachenherz fertig werde? Genau, herzlich wenig.

Es ist mir also nicht geglückt, diesen Roman noch vor Anbruch des NaNoWriMo zu beenden. Ich bin erst auf Seite 97 von aktuell 344 Seiten, habe also noch viel vor mir. Da ist es besser, bei der Sache zu bleiben. Sonst dauert es unnötig länger und ich komme womöglich noch mit den Geschichten durcheinander. Jetzt ist es Freitag und ich habe in der vergangenen Woche nur vier Stunden gearbeitet. Ok, ich hatte noch einiges um die Ohren aufgrund der kürzlichen Renovierung. Es dauert seine Zeit, bis der Schmutz aus allen Ecken entfernt ist und die letzten Handgriffe getan sind. In dem Fall kann ich schon froh sein, so viel geschafft zu haben. Immerhin rede ich sonst immer von etwas um die fünf Stunden, die ich in der Woche gearbeitet habe. Ich konnte also trotz Renovierungsnachwehen meinen Schnitt fast halten. Trotzdem, so langsam wünschte ich, dass ich mehr am Tag schaffen könnte. Zumal mein Manuskript seit Beginn der Überarbeitung um einundzwanzig Seiten angewachsen ist. Es wird eher schlimmer als besser, sodass ich langsam damit rechne, am Ende der Überarbeitung wirklich die 400 Seiten zu knacken. Ich bin unsicher, ob das ein erstrebenswertes Ziel ist, da Verlage rechnen, ob die Dicke des Buchs wirtschaftlich ist. 💶 Aber zunächst muss ich die Geschichte erst einmal so erzählen, wie sie erzählt werden will. Hinterher kann ein Lektor mir immer noch mit dem Rotstift über das Manuskript fahren und seitenweise Löschungen verlangen. 🖍

Ich denke, es ist nicht zu übersehen. Ich bin irgendwie überarbeitungsmüde und sehne mich nach etwas Neuem. Nur gut, dass ich ein beinharter Sturkopf bin. Was ich begonnen habe, beende ich auch. Dabei gibt es kein links und kein rechts. Drachenherz wird fertiggestellt. Vorher beginne ich kein neues Projekt, außer ein Verlag tritt an mich heran und winkt mit einem Vertrag. 📝 Das erscheint mir unwahrscheinlich, also freu dich schon einmal darauf, dass mein Roman bis spätestens 2025 erscheint. 😲 Ja, nicht erschrecken. Verlage haben Jahrespläne. Wenn einer sich für Drachenherz interessieren sollte, kann es schon einmal so lange dauern. Ansonsten geht es sicher schneller. 😉

Schreibupdate – 26.10.2020

Nun war es eine Woche lang still um mich. Nein, ich habe nicht in meinen fünf Minuten Ruhm gebadet. 😉 Ich habe in den vergangenen zwei Wochen schwer gearbeitet – leider nicht an meiner Romanüberarbeitung, sondern an unserem Haus. Es war eine kleine Renovierung nötig, die meinen Mann und mich seit zwei Wochen auf Trab hält. Endlich ist absehbar, dass wir bald fertig sind, und ich freue mich schon darauf, an meine eigentliche Arbeit zurückzukehren.

In der Woche, bevor es mit der Renovierung losging, habe ich nur zwei Stunden an meinem Drachenroman überarbeitet. Irgendwie war mir donnerstags und freitags einfach danach, mich auszuruhen und Kraft zu tanken. Im Hinblick auf das, was mir bevorstand, ist das wohl verständlich. Die Renovierung war ein Kraftakt, neben dem ich weder Zeit zum Schreiben noch einen freien Kopf dafür hatte.

Jetzt hoffe ich, dass wir heute und morgen die restlichen Arbeiten erledigen können, sodass ich ab Mittwoch wieder richtig loslegen kann. Ich habe viel aufzuholen und irgendwie fühle ich mich wieder bereit dazu, voll durchzustarten. Die Renovierung war körperlich sehr anstrengend, aber ich konnte den Kopf dabei wunderbar abschalten, sodass ich geistig ausgeruht an die Tasten gehen kann.

Schreibupdate – 07.10.2020

Letzten Montag schickte ich meinen Kurzroman an den Verlag zurück. Bis auf den Epilog war ja nicht viel daran zu ändern gewesen. Das Ziel ist also in Sicht. Ob es zum anvisierten Termin, dem 17. Oktober 2020, klappt oder es sich doch noch etwas verschiebt, weil der Epilog noch einmal auf Schwächen kontrolliert und ggf. lektoriert werden muss, steht am herbstlichen Sternenhimmel geschrieben. Eines ist klar: Bald findet die Veröffentlichung statt! Darauf freue ich mich schon.

Damit hatte ich Zeit, mich wieder meinem Drachenroman zu widmen. Ich arbeitete in der vergangenen Woche knapp fünfeinhalb Stunden an ihm. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich mehr schaffen würde, wenn ich schon um fünf Uhr in der Früh aufstehe, aber ich habe meine durchschnittliche Arbeitszeit bisher gehalten. Ich bin unsicher, woran das liegt. Faktisch habe ich mich nicht mehr ablenken lassen als sonst. Im Gegenteil, ich bin sogar wieder dazu übergegangen, die Pomodore-Technik (20 Minuten arbeiten, Pause im Wechsel) anzuwenden, um konzentrierter zu arbeiten. Vielleicht brauche ich noch etwas länger, um mich in diese neue Situation, also früher aufzustehen und mehr zu arbeiten, einzugewöhnen.

Von den ursprünglichen 306 Seiten sind 72 überarbeitet. Dabei sind aber ungefähr 22 neue Seiten neu entstanden, wodurch das Ziel noch in weiter Ferne liegt. Wobei, wenn ich das jetzt so geschrieben sehe … Je nachdem, wie viel ich während meiner Überarbeitung noch einfügen muss, habe ich  jetzt schon ein Fünftel erledigt. Das ist doch ganz ordentlich. Dafür habe ich „nur“ 31,5 Stunden gearbeitet. Rein rechnerisch und wenn ich annehme, dass mein Roman noch auf insgesamt 350 Seiten anwächst, muss ich noch 122 Stunden arbeiten. Dann wäre ich, wenn ich weiter so langsam arbeite, in zweiundzwanzig Wochen fertig, also Mitte März und somit fünf Wochen später als geplant. Ok, das gefällt mir nicht. Ich habe nachgerechnet. Wenn ich meinen anvisierten Termin schaffen will, muss ich wöchentlich elf Stunden arbeiten, also gute zwei Stunden pro Tag. Das kann doch nicht so schwer sein! Also ran an die Tasten, es geht weiter! 👩‍💻

Schreibupdate – 30.09.2020

Ich würde gerne sagen, dass ich in der vergangenen Woche viel gearbeitet habe, aber das wäre gelogen. Ich komme faktisch auf knapp siebeneinhalb Stunden. Dabei fühlt sich das erst einmal nach so viel an, wenn ich mittendrin stecke oder endlich aufhören „darf“, weil mein Mann nach Hause kommt und ich mich dann nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren kann. Mir ist da ein wenig zum Heulen zumute, weil ich bei der wöchentlichen Arbeitszeit einfach nicht so schnell voran komme, wie ich es gerne hätte. Wechseln wir das Thema. Ich erzähle lieber, was ich wenigstens geschafft habe. Das ist nicht so demotivierend. 😉

Ich habe fast vier Stunden an Drachenherz gearbeitet. Die Szene, die ich in Kapitel eins einfügen wollte, ist beendet und ich bin jetzt irgendwo am Anfang von Kapitel zwei. Außerdem arbeitete ich rund dreieinhalb Stunden an meinem Kurzroman zur Hexenmeister Jakob Wolff-Serie – die letzten Änderungen vor der Veröffentlichung. Ich muss meinen Epilog umschreiben. Er war zwar gut, aber es hätte niemand verstanden, weshalb er wichtig ist. Die neue Version verdeutlicht das eher, wobei es ein Easteregg für Schlaumeier ist. 😄 Ich hoffe, dass ich mit der Arbeit diese Woche fertig werde. Ich habe noch so viel zu tun!

Das ist auch das, was mich im Moment am meisten umtreibt. Ich kann die Vereinbarung mit meinem Mann, jährlich einen Roman an die Verlage zu schicken, dieses Jahr aller Wahrscheinlichkeit nach nicht erfüllen. Dazu steht mir bei der Überarbeitung von Drachenherz noch zu viel bevor und ich werde den Roman auch noch einmal an Testleser geben müssen, weil ich so viel einfügen muss. Da brauche ich Rückmeldung, ob das alles so passt. Die Kommentare muss ich sichten und ggf. den Text entsprechend bearbeiten. Da kommt einiges auf mich zu, das ich unmöglich in drei Monaten schaffen kann.

Nun passt es mir natürlich überhaupt nicht, dass ich laut meiner Hochrechnung bis in die 21. Kalenderwoche des kommenden Jahres an Drachenherz sitzen soll. Ein paar Wochen über dem vereinbarten Termin ist eine Sache, aber fast ein halbes Jahr? Das geht mir gegen den Strich, zumal die Hochrechnung lediglich eine Annäherung ist. Es ist gut möglich, dass ich länger brauchen werde. Deshalb suchte ich gestern nach Möglichkeiten, wie ich mein Arbeitspensum steigern kann. Ich muss länger arbeiten, das liegt auf der Hand. Aber ich arbeite bereits so lange wie möglich. Wenn mein Mann erst zuhause ist, kann ich mich nicht mehr aufs Schreiben und Überarbeiten konzentrieren und ich möchte ja auch Zeit mit ihm verbringen und ihm nicht das Gefühl vermitteln, er sei zuhause unerwünscht. Diese Botschaft wäre vollkommen falsch, da ich mich freue, wenn er da ist.

Meine Freizeitaktivitäten gehen Richtung Null oder lege ich bewusst auf die Zeit, wenn mein Mann zuhause ist. Da kann ich keine Zeit einsparen. Ebenso beim Haushalt, den ich zwar vormittags erledige, zu dem ich nachmittags aber auch einfach keine Lust mehr hätte. Bringt ja nichts, wenn ich die halbe bis ganze Stunde nach hinten schiebe und dann schwänze. Dann will ich ganz schnell nicht mehr in meinem eigenen Haus leben. Nein, sauber soll es schon sein. Bleibt nur noch die Schlafenszeit, an der ich knappsen kann. Das war bisher ein absolutes Tabuthema, weil für mich feststand, dass ich meine neun Stunden Schlaf brauche. Jetzt will ich es doch versuchen und morgens um fünf Uhr mit meinem Mann aufstehen. Das sind immerhin zwei Stunden mehr Zeit. Da kann ich einiges erledigen.

Heute war der erste Tag, an dem ich meinen Plan umgesetzt habe. Ich habe gemütlich im Bett ein wenig mit dem Handy gespielt und meine Französischlektionen mit meiner Sprachapp durchexerziert, während mein Mann sich für die Arbeit fertigmachte. Da der Stress somit fehlte, war ich gar nicht so morgengrummelig und für die Sonne im Bauch kochte ich mir einen schwarzen Tee zur Belohnung. Ich finde, so kann man auch früh morgens ganz gut aus dem Bett kommen. Ich bin gespannt, ob ich das durchhalten kann. Der Montag nach der Mittagsschicht wird wohl übel, aber der kommt ja nur alle drei Wochen. Da muss ich einfach auf die Zähne beißen und positiv denken. Ich mache das immerhin für mich. Und wenn ich merken sollte, dass die Umstellung mir nicht guttut, kann ich immer noch die Umstellung abbrechen. Dann habe ich es aber wenigstens versucht.

Schreibupdate – 23.09.2020

In der vergangenen Woche ging es turbulent zu. Termine, Termine, Termine. Ein Wunder, dass ich es zwischendurch geschafft habe, mich an mein Projekt zu setzen. Entsprechend komme ich auch nur auf knapp drei Stunden Arbeitszeit. Es fühlt sich furchtbar an, das zu schreiben. Drei Stunden! An einem guten Tag schaffe ich das auf einmal. Aber ich konnte es mir nicht wirklich aussuchen. Manchmal gibt es solche Wochen und die Termine waren wichtig.

Trotzdem bin ich auch ein kleines bisschen stolz. Nicht auf die drei Stunden Arbeit, aber auf das, was ich seit Beginn der Überarbeitung geschafft habe. Es fehlen noch dreieinhalb Seiten des ersten Kapitels, dann geht es mit Kapitel 2 weiter. Das ist für mich besonders, weil das 1. Kapitel aktuell 44 Seiten lang und durch die Überarbeitung um gute 5.000 Worte angewachsen ist. Als ich 2018 den Roman plante, war ich unsicher, ob meine Idee genug Stoff für ein ungefähr 300 Seiten langes Buch liefern würde. Die User eines Schreibforums, in dem ich Mitglied bin, beruhigten mich. Eine Userin meinte damals sogar, dass ich je nach Herangehensweise genug Stoff für einen Zweiteiler hätte. Das war für mich damals so unrealistisch. Ich und ein Zweiteiler? Ich war doch froh, wenn ich ein „ordentliches“ Buch zustandebrächte. Ich setzte mir also rund 80.000 Worte für das gesamte Manuskript zum Ziel. Genug für ein „ordentliches“ Buch. Ich beendete es mit über 75.000 Worten, dachte mir damals aber schon, dass ich an manchen Stellen ausschmücken müsste, sodass ich mein Ziel sicher erreichen würde. Ich hätte damals nie gedacht, dass ich die fehlenden Worte schon im ersten Kapitel zusammenbekäme. Ich wusste zwar damals schon, dass ich zu minimalistisch schreibe, aber dass es in Romanen so „schlimm“ ist … Und damit ist es ja nicht erledigt. In Kapitel 1 habe ich nur eine einzelne Szene eingefügt. Ich weiß, dass ich in späteren Kapiteln viel mehr werde einfügen müssen.

Irgendwie freue ich mich schon darauf, obwohl ich innerlich mit den Füßen scharre und das Manuskript gerne bald an die Verlage schicken würde. Das passt nicht mit der Notwendigkeit neuer Szenen, die ich ja erst schreiben muss, überein. Aber genau so kenne ich mich. Meine Ungeduld und mein Perfektionismus stehen sich häufig gegenseitig im Weg. Vielleicht ist das auch gut so. Mal gewinnt der Perfektionismus, wie z. B. aktuell bei der Überarbeitung, und manchmal gewinnt die Ungeduld, sodass ich mich nicht in meinem Perfektionismus verliere. Ich zähle auf meine Ungeduld, dass sie mich zur rechten Zeit dazu bringt, mein Manuskript loszulassen.

Und jetzt … wird natürlich weitergearbeitet! Heute bin ich früh dran und nichts soll mich davon abhalten, konzentriert zu arbeiten. Ich will heute das 2. Kapitel beginnen!

Schreibupdate – 16.09.2020

In der vergangenen Woche habe ich wieder nur knapp fünf Stunden überarbeitet, weil mir die Motivation fehlte, dafür aber sehr intensiv. Ich bin näher an meine Hauptfigur gerückt, habe seine Gefühle durchleuchtet und entsprechend einiges hinzufügen können. Aktuell schreibe ich an einer Szene, die bisher gar nicht existiert hat, weil ich wie im Zeitraffer nur die relevanten Handlungen beschrieb und ansonsten nur andeutete, was dazwischen passiert war. Was in dieser Szene wohl alles passieren wird? Auf jeden Fall mehr als nur das Pflügen eines Feldes!

Im Moment befinde ich mich auf Normseite 26 (abzüglich des Inhaltsverzeichnisses auf Seite 1) von ursprünglich 306. Durch die Ergänzungen ist das Manuskript mittlerweile auf 314 Normseiten angewachsen. Wenn ich betrachte, dass ich in der ursprünglichen Version erst auf Seite 20 wäre, entspricht das je nach Rechenweise einem Viertel, das ich jetzt mehr habe als zuvor. Wenn ich weiterhin so viel ergänze, erreiche ich womöglich wirklich die 400er Marke.

Auf der einen Seite würde ich mich über die hohe Seitenzahl freuen, allerdings bin ich unsicher, ob mein Roman sie wirklich braucht. Ich werde es erst wissen, wenn ich diesen Überarbeitungsdurchlauf beendet habe. Das wird noch eine ganze Weile dauern und ich finde das furchtbar, weil ich nicht gerne warte. Außerdem rückt der NaNoWriMo näher und obwohl ich nicht mehr daran teilnehmen wollte, ruft er nach mir und verlangt, dass ich meinen Weihnachtsroman schreiben soll. Ich versuche, die Ohren davor zu verschließen. Auch, weil ich meine Prinzipien habe. Bevor ich nicht die Überarbeitung dieses Romans und der Kurzgeschichte, die ich bis Ende November einreichen muss, erledigt habe, will ich kein neues Projekt beginnen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich mehr Zeit in die Überarbeitung stecken muss, wenn ich vielleicht doch beim NaNo mitmachen will. Es überrascht mich, aber diese Aussicht motiviert mich unheimlich, obwohl ich der Meinung bin, dass ich das Arbeitspensum unmöglich durchhalten kann. Vielleicht überrasche ich mich ja selbst, indem ich das Pensum eben doch schaffe?

Schreibupdate – 21.08.2020

Seit dem letzten Schreibupdate habe ich knapp neun Stunden überarbeitet. Das ist nicht viel, zumal ich auch nicht geschrieben habe. Ich kann mich nur mit der Hitze und meiner generellen Abneigung gegen das Überarbeiten herausreden. Es zieht sich wie ein alter Kaugummi.

Meine Geschichte für die Ausschreibung Grenzen – Ende oder Anfang? ist eigentlich fertig. Ich schreibe eigentlich, weil eine diffuse Unsicherheit mich plagt. Ich habe sie ausführlich überarbeitet. Du erinnerst dich sicher, dass ich für diese Geschichte mehr Überarbeitungsdurchläufe gemacht habe, als ich es sonst tue, weil es bei diesem Wettbewerb nur einen Sieger geben kann und ich das so unheimlich gerne wäre. Mein Mann las sie letztes Wochenende und hatte auch nur an zwei Absätzen zu mäkeln, dass ich ihm da nur Tatsachen um die Ohren haue und ihm verschlossen bleibt, was meine Figuren dabei fühlen. Mein übliches Problem also, das ich im Rest der Kurzgeschichte gut gelöst hatte. Ich setzte mich also noch einmal speziell an diese beiden Absätze und bin der Meinung, dass ich es nicht mehr besser hinkriege. Trotzdem empfinde ich diese Unsicherheit. Will ich die Geschichte nicht loslassen? Könnte ich es vielleicht doch noch besser? Ist das jetzt der Druck, weil ich das Preisgeld für ein neues, noch geheimes Projekt gut gebrauchen könnte? Ich bin zwiegespalten. Auf der einen Seite will ich die Geschichte abschicken, auf der anderen – ungern – noch einmal überarbeiten. Ob sich das Gefühl legt, wenn ich mir die Kurzgeschichte noch einmal durchlese? Ich habe nicht mehr viel Zeit. Abgabefrist ist der 31. August. Hier stehe ich vor einem Problem, das ich eher selten habe, aber normalerweise steht für mich auch nicht so viel auf dem Spiel.

Auch an meiner Geschichte für die Ausschreibung Fantastische Welten 2020 habe ich mit der ernsthaften Überarbeitung begonnen, nachdem ich die bereits vorhandene Geschichte in eine neue Umgebung umgetopft habe. Sie war anschließend zu lang. Noch ein Problem, das mir eher selten unterkommt. Also fing ich an, zu kürzen. Aktuell habe ich 207 Worte Luft bis zum Maximum. Ob das reicht, um die Kurzgeschichte auszuschmücken, sodass potenzielle Leser nicht mehr das Gefühl haben, eine Fantasydissertation zu lesen? Ich bin skeptisch. Ich habe bereits mit dem Ausschmücken begonnen und das erste Drittel der Geschichte durch, wobei das nicht heißen soll, dass die jetzt perfekt ist. Daran zweifle ich doch stark. Es bleiben also noch ungefähr dreieinhalb Seiten. Wie können da 207 Wort ausreichen? Ich bin leicht verzweifelt, aber hier habe ich wenigstens bis zum 30. November Zeit, um das Problem zu lösen. Ich werde auch ganz sicher eine Lösung finden. Ich stehe aktuell nur mächtig auf dem Schlauch. 🤪

Vorgestern begann ich eine Aufgabe, mit der ich mich noch nie befassen musste. Eine Danksagung zu schreiben. Himmel, das ist immer noch so unrealistisch für mich! Mir treten oft die Tränen in die Augen, wenn ich die Danksagungen in den Büchern anderer Autoren lese, weil mich ihre Dankbarkeit ergreift. Ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwann selbst eine schreibe und dabei so richtig heule. Aber es ist nur logisch. Ich habe über Gefühle gesprochen, über die ich sonst vermeide, auch nur nachzudenken. Natürlich musste mich das emotional überfordern. Am liebsten hätte ich den Text direkt an den Verlag geschickt. Weg, Augen davor und der damit verbundenen Überforderung verschließen, alles vergessen. Aber ich bin nun einmal gewöhnt, dass ich wichtige Texte noch etwas liegenlasse, damit ich Dinge, die mir erst später einfallen, noch einfügen kann. Manchmal fällt mir im Nachhinein auch eine bessere Formulierung ein, die verständlicher und einfacher ausdrückt, was ich sagen will. Dann bin ich froh, wenn ich das noch anpassen kann. Heute bin ich mit meinen Gefühlen wieder im Einklang. Es war im ersten Moment zwar verwirrend für mich, aber es ist eine Erfahrung, die ich nicht hergeben will. Und natürlich ist mir heute Morgen eine Ergänzung eingefallen, die ich gleich einfügen werde. Ich behalte diese Danksagung ungern noch ein paar Tage für mich, aber es ist besser so.

Nun hatte ich während des Schreibens dieses Artikels eine ganz verrückte Idee. Mir hat es effektiv gutgetan, die Danksagung zu schreiben. Ich spreche eben viel zu selten wirklich über meine Gefühle, deute sie oft höchstens an und lasse meine Mitmenschen interpretieren. Ich frage mich, ob es noch mehr Menschen so geht. Würdest du an einem Experiment teilnehmen wollen? Du musst mir das Ergebnis nicht mitteilen. Es ist ein Test für dich selbst. Schreibe deine eigene Danksagung. Man muss keinen Roman veröffentlichen, um eine Danksagung schreiben zu dürfen. Überlege, wem du dankbar bist. Wer hat dich geprägt? Da können auch Handlungen von Personen, die dir zunächst geschadet haben, eine letztlich positive Rolle spielen. Sollte man diesen Personen nicht auch dankbar sein? Wichtig ist, dass du nicht nur eine Liste mit Namen erstellst, sondern dazuschreibst, warum du ihnen dankbar bist. Schreibe eine kleine Anekdote dazu, damit es jeder verstehen kann, auch wenn du deine Danksagung vielleicht anschließend direkt verbrennst oder wieder von der Festplatte löschst. Spreche die Personen in deiner Danksagung direkt an, so als stünden sie vor dir und du würdest mit ihnen reden. Das macht es plastischer. Vielleicht willst du anschließend jemandem etwas mitteilen? Ich denke, wir zeigen zu selten unsere Dankbarkeit oder speisen unsere Menschen mit einem automatisch dahergeredeten Danke ab. Dein Gegenüber würde es freuen, aber auch, wenn du die Erfahrung für dich behälst, wirst du definitiv anschließend um einige Erkenntnisse reicher sein.