Verena Jung

Frohe Weihnachten!

Endlich ist es soweit! Weihnachten! Es ist das schönste Fest im Jahr, jedenfalls, wenn du mich fragst. Schöne Dekorationen, überall Lichter, wenn ich abends durchs Dorf fahre, Vorfreude schon Wochen zuvor, Heimlichkeiten, Zeit mit meinen Liebsten, Ruhe für all die schönen Dinge, die sonst zu kurz kommen, gutes Essen und Geschenke – kein anderes Fest kann da mithalten. Na gut, kein anderes bereitet mir auch so viel Kopfzerbrechen, weil es da immer ein paar Personen gibt, für die mir einfach nichts einfallen will, mit dem ich ihnen eine Freude bereiten kann. Aber bisher ging es immer gut.

Ich wünsche dir frohe Weihnachten!

Büro 2.0 – Endresultat und Vorstellung meiner kleinen Muse

Letzte Woche zeigte ich dir den vorläufigen Stand meines Arbeitsplatzes. Mittlerweile bin ich fertig, sodass auch meine Hamstermuse mich zur Arbeit begleiten kann.

Ich muss nur noch Futternapf und Wasserflasche füllen und sie kann sich zum Ausruhen dorthin begeben. Allerdings ist die Kleine, die letzten Freitag eingezogen ist, noch sehr scheu. Sie muss noch lernen, dass alles in Ordnung ist, wenn ich in ihre Nähe komme. Aber das ist in Ordnung.

Ergonomie am Arbeitsplatz wird von mir natürlich berücksichtigt. Ich habe die Wahl, entweder hoch genug am Tisch zu sitzen oder korrekt mit den Füßen auf dem Boden. Nein, das ist nicht richtig, denn ich kann beides dank des schwarzen Dings unter meinem Schreibtisch haben. Die Fläche ist sogar beweglich, sodass ich mit den Füßen wackeln kann, und sie hat Noppen und in der Mitte Massagerollen, dank denen ich meine Füße nebenbei massieren kann. Das ist doch Luxus pur am Arbeitsplatz!

Und hier kommt meine Muse. Ich habe sie Musa getauft, was sogar Muse bedeutet. Sie klettert gerne die Gitter hoch und lässt sich anschließend runterfallen. Natürlich, schließlich kann sie sich nicht halten, wenn sie mit dem Kopf voran wieder runterklettern will. So war noch jeder meiner Hamster. Sie rennt auch wahnsinnig schnell im Rad. Ich habe noch keinen Goldhamster so schnell laufen sehen. Ich habe echt Probleme, ihre Beinchen dabei zu verfolgen. Außerdem buddelt sie gerne. Sie hat sich hinter dem Hamsterbad ein kleines Loch geschaufelt, in das sie sich kuschelt und schläft. Es ist der perfekte Platz, weil ich durch die seitliche Plexiglasscheibe und durch einen Spalt zwischen Klappe und Käfigrahmen genau dorthin schauen kann. Es ist so niedlich, wie die Kleine dort wie eine Pelzkugel zusammengerollt liegt und schläft. Und jetzt hoffe ich, dass ich sie bald an meine Hand gewöhnt kriege, um ihr die Wunder der großen weiten Welt, also unserem Zuhause, zu zeigen.

Schreibupdate – 20.12.2021

Die vergangene Woche war recht arbeitsam. Ich arbeitete gleich an drei Projekten, schrieb 3.943 Wörter, plottete über anderthalb Stunden und überarbeitete eine gute halbe Stunde. Dabei habe ich natürlich am Wochenende nicht gearbeitet, zumindest nicht an meinen Projekten, und auch am Donnerstag war ich wegen eines Termins nicht dazu gekommen.

Angefangen hat es mit der halbstündigen Überarbeitung für die Kurzgeschichte, die ich für das Duell im Schreibforum geschrieben hatte. Ja, besonders viel Zeit habe ich da nicht investiert. Insgesamt gerade einmal anderthalb Stunden. Allerdings war sie stilistisch schon ganz gut, brauchte lediglich noch ein paar Beschreibungen, damit man ihr besser folgen kann. Wie gut ich beim Duell mit dieser Schnellschusskurzgeschichte abschneiden werde, werde ich Anfang Januar erfahren. Ich bin gespannt auf das Ergebnis, da es mir etwas über die Qualität meiner Arbeit sagen wird. Sind meine Geschichten auch ohne großartige Überarbeitung gut? Oder muss ich noch mehr an mir arbeiten? (Man arbeitet nie zu viel an sich selbst, aber ich will wissen, wie gut ich mittlerweile bin.)

Direkt im Anschluss an die Überarbeitung folgte das einstündige Plotten meiner zweiten Mumiengeschichte für die Ausschreibung. Mich hatte einfach eine Information zu Mumien dermaßen gefesselt, dass ich sie in eine Geschichte einarbeiten musste. Voller Begeisterung begann ich noch am selben Tag mit dem Schreiben und endete am dritten Tag mit den oben erwähnten 3.943 Wörtern. Genauso wie die erste Mumiengeschichte werde ich mich an die Überarbeitung erst im Januar wagen, um Abstand zum Text zu gewinnen. Da werde ich mich ranhalten müssen. Schließlich will ich im Januar wieder an meinem NaNo-Roman schreiben. Eine Kurzgeschichte nebenher zu überarbeiten, ist da keine große Sache, aber gleich zwei wird wohl eine Herausforderung. Ich bin allerdings optimistisch, da ich dann hoffentlich ausgeruht aus meinem Weihnachtsurlaub zurück an den Schreibtisch kehre.

Die letzte halbe Stunde Plotten ging wieder an meinen NaNo-Roman. Er ist faszinierend. Ich habe im Dezember zwar bisher nur an vier Tagen daran geplottet, bei den letzten beiden Malen dachte ich aber immer, dass ich „heute“ endlich damit fertig würde. Ich habe mich beide Male getäuscht, weil sich dann doch wieder etwas entwickelte, das sich erst auflösen musste, ehe ich zum Schluss kommen konnte. Diesen Plot zu beenden, steht ganz groß auf meiner Liste der zu erledigenden Dinge für 2021. Ich will definitiv 2022 mit dem Schreiben einläuten. Da ich geplant habe, spätestens am Abend des kommenden Mittwochs in den Urlaub zu entschwinden, muss ich dieses Ziel endlich erreichen.

Zuguterletzt ist da ja noch das Ziel für 2021. Du erinnerst dich sicher, dass ich mir für dieses Jahr vornahm, 180.000 Wörter oder 420 Stunden Überarbeitung und Plotten zu erreichen bzw. eben eine Mischung daraus. Mir fehlen nur noch 0,6 % für mein Jahresziel. Klar, das entspricht noch einigen tausend Wörtern oder einigen Stunden Arbeit, aber bis einschließlich Mittwoch muss ich das einfach schaffen. Davon bin ich überzeugt, nachdem ich mir in den letzten zwei Wochen selbst bewiesen habe, dass ich drei Kurzgeschichten mit insgesamt über 9.000 Wörtern plotten, schreiben und zum Teil auch noch überarbeiten kann – mal davon abgesehen, dass ich nebenbei immer wieder an meinem NaNo-Projekt plottete. Ich habe auch vor, alles daran zu setzen, um das Ziel, das zwischenzeitig aufgrund meines Fehlers in der Berechnungsgrundlage unmöglich erschien, zu erreichen.

Adventskalender – 18. Türchen – Ein Roman zum Puzzlen

Marianne und ich kennen uns seit fünf Jahren über das Forum der Geschichtenweber und haben schon ein paar Mal zusammengearbeitet. Nun hat sie ihren Debütroman, einen Krimi/Thriller mit dem Titel Vernetzt, bei p.machinery veröffentlicht. Logisch, dass ich mich an der ungewöhnlichen Art der Vermarktung beteilige!

E-Book und Softcover werden am 24.12.2021 im Handel und über den Verlag zu beziehen sein, aber bereits ab dem ersten Dezember können interessierte Leser sich Kapitel auf fremden Webseiten herunterladen und erst am Heiligen Abend das komplette E-Book über den Verlag beziehen. So also auch über meine Homepage. Was für eine schöne, ausgefallene Idee!

Marianne Labisch – Vernetzt

Du sollst Marianne natürlich auch näher kennenlernen. Hier also ihre Vita:

Marianne Labisch erblickte 1959 als Sonntagskind in München das Licht der Welt und wuchs in NRW, mitten im Ruhrpott, auf. Als sie im Vorschulalter von grünen Zwergen auf der anderen Straßenseite berichtete, kam die Mutter zum Schluss: Zu viel Fantasie.

Marianne fuhr fort, im Abstellraum Raketen zu bauen, mit denen sie zum Mond reisen wollte, und glaubte daran, dass man mit Regenschirmen fliegen kann. Später entdeckte sie Stephen King und wollte ihm nacheifern. Ein feiner Humor, der sich gerne überall ungefragt breitmachte, verhinderte, dass sie im Horrorbereich Fuß fasste. Daher widmet sie sich inzwischen überwiegend der Science-Fiction und der Fantasy.

Seit 2010 werden ihre Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. 2015 wurde »Revenge«, die erste Kurzgeschichte, die sie unter dem Pseudonym Diane Dirt schrieb, für den Deutschen Science-Fiction-Preis nominiert.

Außerdem ist sie seit 2015 als Lektorin, Herausgeberin und Illustratorin tätig. Marianne Labisch ist Mitglied der Autorengruppe Phantastischer Oberrhein und bereitet derzeit ein Magazin für den Wurdack Verlag vor, das sie gemeinsam mit Gerd Scherm im Winter herausgeben wird. Sie lebt mit ihrem Mann in Baden-Württemberg.

Weitere Infos auf: mluniverse.wordpress.com

 

Das ist eine nette Vorstellung, aber für mich ist Marianne noch mehr. Sie ist eine Inspiration. Ohne ihre Mitarbeit an echt tollen Projekten wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Wer weiß, ob ich mich überhaupt noch einmal getraut hätte, meine Texte zu zeigen oder einem Verlag anzubieten? Sie war eine der Herausgeberinnen der Bilder einer Ausstellung, bei der ich meine erste Kurzgeschichte nach langer Pause auf Anfrage von Marco Habermann einreichte. Ihr Lektorat für meine Kurzgeschichte machte mir Mut, nachdem ich ihn bereits verloren hatte. Ich bin ihr unendlich dankbar, dass sie den Kontakt zu mir hält, obwohl das nicht besonders einfach ist, da ich mich gerne vor anderen Menschen einigele. Ich war so überrascht, froh und gerührt, als sie mich wegen der Residenz in den Highlands anfragte. Da muss ich doch etwas richtig gemacht haben bei unserer ersten Zusammenarbeit. Sie ist ein ruhiger, besonnener Mensch, bei dem ich mich wohlfühlen kann, obwohl sie viel mehr Erfahrung beim Schreiben hat als ich. Unsere gemeinsame Lesung auf dem BuCon 2019 war toll und ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen und wieder gemeinsam vorlesen können!

Büro 2.0

Nachdem ich beschlossen hatte, zukünftig nicht mehr auf der Couch zu arbeiten, sondern im Büro, saß ich an einem 80 cm breiten Schreibtisch und musste mit meinem Platz haushalten. Trotzdem war es ein angenehmeres Arbeiten, weil ich wusste, dass ich Feierabend hatte, wenn ich es irgendwann nachmittags auf die Couch schaffte. Sowohl meinem Mann als auch mir war es jedoch wichtig, das Büro eines Tages besser ausnutzen zu können. Der erste Schritt dazu ist getan.

Das ist doch gleich eine ganz andere Hausnummer. Es liegt noch nicht alles an seinem Platz, weil wir auf die Ordnungssysteme warten, aber die sollen diese Woche eintreffen. Sobald ich die aufgestellt und eingeräumt habe, wird mehr Schreibtischfläche frei sein. Dort, wo aktuell die Teekanne steht, werde ich den ausrangierten Hamsterkäfig aufbauen. Der ist für die Haltung von Hamstern zu klein, aber als „Sommerresidenz“ vollkommen ausreichend. So kann ich ihn ab und zu mit ins Büro nehmen und mit ihm spielen, während ich arbeite, und ihn für kurze Zeit in den Käfig lassen, sollte er zum Beispiel Hunger bekommen oder müde werden.

Schreibupdate – 13.12.2021

Das Ende von 2021 rückt in greifbare Nähe. Die Hälfte meines Arbeitspensums für diesen Monat habe ich bereits hinter mir und ich plane, den Rest noch vor Weihnachten zu erledigen, um anschließend in meinen wohlverdienten Weihnachtsurlaub zu verschwinden. Ich träume von viel Zeit zum Lesen, Spielen und Beschäftigen mit meinen Tieren. Idealerweise turnt bis dahin wieder ein Hamster im Käfig herum und muss an die Hand gewöhnt werden.

An meinem NaNo-Projekt habe ich in der vergangenen Woche 79 Minuten lang geplottet. Theoretisch bin ich nur noch verhältnismäßig wenige Kapitel vom Ende entfernt. Vermutlich werde ich erst nächstes Jahr dazu kommen, das Geplante zu schreiben. Ich freue mich schon sehr darauf, die Wandlung von Nalin zu erleben.

Für ein Kurzgeschichtenduell habe ich eine Stunde und fünfzehn Minuten überarbeitet. Die Anzahl der Wörter kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht nennen. Ich glaube zwar nicht, dass jemand aus der Jury hier mitliest, aber prinzipiell könnte man mich anhand der Wortzahl identifizieren. Da ich das Ergebnis nicht beeinflussen will, bleibt das also mein Geheimnis.

Für die Ausschreibung The M-Files: Die Mumien Akten habe ich 73 Minuten lang recherchiert und geplottet und 3.634 Wörter geschrieben. Abgabetermin ist am 31.01.2022. Ich will erst im neuen Jahr mit der Überarbeitung beginnen um noch etwas Abstand zum Text zu gewinnen. Prinzipiell ist dazu genug Zeit. Bis dahin schreibe ich an einer zweiten Idee für diese Ausschreibung, weil mir bei der Recherche gleich zwei Dinge gut gefielen, die mit Mumien zu tun haben. Ich bin jetzt schon gespannt, ob eine dieser Geschichten beim Verlag gut ankommt. Dafür, dass ich seit dem Sommer von der Ausschreibung weiß und mir einfach nichts dazu einfallen wollte, fühle ich mich jetzt sehr inspiriert und wünsche mir, dass eine der Geschichten genommen wird.

Lesevorstellung „Talus – Die Hexen von Edinburgh“

Heute kommt schon der nächste Leserückblick. Auch dieses Buch habe ich bereits im November ausgelesen. Ich habe es mir zeitgleich mit dem zweiten Teil dieser Dilogie gekauft und bin froh darüber, mit dem Kauf so lange gewartet zu haben. So konnte ich direkt mit dem zweiten Band weitermachen.

Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist das Label auf der Rückseite, das eine umweltfreundliche Herstellung des Buchs verspricht. Das ist in der heutigen Zeit ein nicht zu unterschätzender Faktor, den ich gerne für meine Bücher übernehmen will, wenn sie denn jemals gedruckt werden.

Auf die Autorin wurde ich auf der LBM 2019 aufmerksam, als ich ihre Lesung hörte. Loki in der Badewanne! Ich war neugierig auf ihre Bücher, habe mich auf der Messe allerdings so stark eingedeckt, dass ich erst vor kurzem alle dort gekauften Bücher ausgelesen habe, was leider nicht bedeutet, dass ich keine ungelesenen Bücher mehr hätte. Über ihren Twitchkanal erfuhr ich von ihren Hexenbüchern und war sofort Feuer und Flamme. Hexen sind einfach cool. Umso mehr freute ich mich über den Gutschein einer Buchhandlung im Nachbarort, mit dem ich gleich beide Teile kaufen konnte.

In der Geschichte geht es um Erin, die Geistertouren führt und dabei auf einen waschechten Geist stößt. Dadurch gerät sie in Angelegenheiten hinein, die ihr das Leben kosten, aber auch alle ihre Träume erfüllen könnten.

Direkt am Anfang sind mir die relativ kurzen Kapitel aufgefallen, wegen denen ich mehr als einmal „nur noch ein Kapitel“ weiterlas. Dabei gibt es relativ viele Perspektivträger und die kurzen Kapitel sorgen für ein rasches Tempo in der Geschichte. Obwohl ich mit vielen Figuren normalerweise meine Schwierigkeiten habe, sie auseinanderzuhalten, ist es mir hier problemlos gelungen. Ich habe sogar unbeabsichtigt diesen Stil bei meinem aktuellen Projekt übernommen und fühle mich sehr wohl damit.

Auf die Figuren bin ich geradezu neidisch, weil sie mir als sehr gelungen erscheinen. Sie sind abwechslungsreich, überraschend und teilweise muss ich sie einfach mögen. Mit Erin kann ich mich zum Beispiel identifizieren, weil ich ebenfalls eine Welt ohne Magie ziemlich öde fände. Kaito beneide ich um seine Fähigkeiten als Tarotleger. Mit Noah verbindet mich die Tatsache, dass wir beide es unseren Vätern nie rechtmachen konnten, und mit Lu, dass ich deswegen eine andere Frau sein wollte. Hinsichtlich der Figurenbildung habe ich noch einiges zu lernen und ich hoffe, dass mir die Talus-Bücher dabei ein wenig Anleitung sein werden. Es wäre mal eine Abwechslung, einen sympathischen Protagonisten zu schreiben.

Bei manchen Autoren merke ich extrem, dass sie gut darin sind, entweder Figuren oder Handlung zu schreiben. Entsprechend sind ihre Geschichten figuren- oder plotgesteuert. Das ist prinzipiell nichts Schlechtes, aber wenn man beides beherrscht, gewinnen die Geschichten davon. In diesem Fall habe ich das Gefühl, dass es so ist. Das würde jedenfalls erklären, wieso die Handlung mich derart mitgerissen hat. Vor allem das sechste Kapitel hat es mir angetan, weil ich unerwartet mit einer gruseligen Handlung konfrontiert wurde. Hätte ich es abends im Dunkeln und dann auch noch alleine gelesen, hätte ich mich anschließend definitiv nicht ins Bett gewagt.

Ich konnte aufgrund des NaNos erst kürzlich mit dem zweiten Teil anfangen und bin sehr gespannt auf das Ende! Der erste hat mir jedenfalls sehr gut gefallen und ich empfehle ihn sehr gerne weiter.

Zitat der Woche (KW 49/2021)

Da habe ich doch tatsächlich zwanzig Wochen lang kein Zitat gebracht, weil die Zeit fehlte oder ich anderes zu berichten hatte. Das wird hiermit nachgeholt.

Dieses Zitat ist prinzipiell ein guter Rat. Jeder Mensch sollte seine Liebe finden, weil das für viele wichtig ist, um glücklich zu sein. Dafür ist es manchmal auch nötig, zu kämpfen.

Ich finde dieses Zitat jedoch aus einem anderen Grund faszinierend. Ich schreibe zwar Fantasy, aber das schließt keine Liebesgeschichte darin aus. Um sie für die Leserschaft möglichst spannend zu gestalten, legen wir Autoren und Autorinnen unseren Figuren nicht nur Steine in den Weg, sondern teilweise auch ganze Felsbrocken oder Berge. Was würden wir tun, würde eine Figur sich plötzlich weigern, diesen beschwerlichen Weg zu gehen? Es gäbe plötzlich keine Geschichte mehr, die es zu erzählen gilt. Wir zwingen also unsere Figuren, diesem Rat nachzukommen, oder lassen zumindest mit uns „reden“, dass wir die Steine vielleicht doch etwas kleiner gestalten. Fest steht, dass unsere Figuren den Kampf gegen den beschwerlichen Weg aufnehmen müssen.

Schreibupdate – 06.12.2021

Offensichtlich war ich dieses Jahr sehr artig. Nicht nur, dass der Nikolaus mich mit sehr viel Kinderschokolade beglückt hat, er hat mich auch auf einen Fehler in meinem Produktivitätsexcel hingewiesen. Bis Ende Oktober musste ich davon ausgehen, dass ich froh sein kann, wenn ich 75 % der Leistung schaffe, die ich für 2021 geplant hatte. Nun hatte ich mir am Wochenende meine Ziele für 2022 überlegt und dafür meine Notizen mit den Absprachen mit meinem Mann hervorgeholt, um realistisch zu bleiben. Dabei kam es mir merkwürdig vor, dass die Zahlen von denen in meinem Excel abwichen. Ich habe das heute Morgen geprüft und festgestellt, dass ich in meinen schriftlichen Notizen mit vierzig Tagen Urlaub rechnete, die in meinem Excel gar nicht auftauchten. Ich hätte demnach keinen Urlaub nehmen dürfen, um die im Excel errechneten Ziele erreichen zu können. Ich habe die Daten jetzt angepasst und bin mehr als positiv überrascht. Mir fehlen zum Endziel nur noch rund 6,7 %. Das entspricht laut meiner Rechnung ungefähr 14.399 Wörtern oder etwa 33,5 Stunden Arbeit. Das ist doch machbar!

Natürlich ist meine Produktivität letzte Woche eingebrochen, nachdem ich den NaNo geschafft hatte. Ich hatte viel im Haushalt nachzuholen, das ich im November geschoben habe. Dafür sind meine Fenster jetzt sauber und mit Schneeflockenlichterketten dekoriert. Es ist gerade richtig schön, nach Sonnenuntergang rauszuschauen, weil es dann quasi schneit. Trotzdem habe ich immerhin 78 Minuten an meinem Plot gearbeitet, sodass ich bereits weiß, was in den nächsten dreizehn Kapiteln passieren wird. Dennoch bin ich noch weit vom Ende entfernt. Ich hoffe einfach, dass ich meinen Plot noch diese Woche beenden kann. Es juckt mir nämlich stark in den Fingern, die Geschichte weiterzuschreiben.

Und weil das noch nicht genug ist, nehme ich an einem kleinen Kurzgeschichtenduell teil, das von dem Forum organisiert wird, in dem ich Mitglied bin. Ich habe jetzt noch knapp zwei Wochen Zeit, um eine Geschichte zum Thema zu verfassen. Glücklicherweise habe ich schon eine grobe Idee, sodass ich die Hoffnung hege, diese zusätzliche Aufgabe rasch zu bewältigen.

Ich fange dann wohl besser gleich an, zu arbeiten.

Leserückblick „Die Residenz in den Highlands“

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Ich wurde ausgerechnet im November damit fertig und da hatte ich keine Zeit, es dir vorzustellen.

Dieses Buch ist in meinen Augen etwas Besonderes. Da ich mit einer Geschichte dabei bin, kenne ich den Entstehungsprozess. Es fing mit einer ganz einfachen Ausschreibung an, die zu Kurzgeschichten über Bewohner einer Residenz für gealterte Fantasiewesen aufrief. Die Residenz, das Personal und die Inhaberin der Residenz wurden wortreich und mit Bildern vorgestellt, damit die Autoren sie in ihren Geschichten auftreten lassen konnten. Ich ging davon aus, dass das Endergebnis eine Anthologie wäre. Es wurde ein Roman in Episoden, die sich lesen ließen, als stammten sie aus ein und derselben Feder. Allein darauf bin ich stolz, zumal es zumindest bei meiner Geschichte keiner nennenswerten Änderungen bedurfte, um das Gefühl von aus einem Guss zu erzeugen.

Ich war beim Lesen total fasziniert. Die Geschichten sind sehr unterschiedlich, was ihre Thematik betrifft. Ich habe sie verschlungen. Da die Schreibstile sich so sehr ähneln und die Geschichten thematisch zueinander passen, konnte ich mehrere Kurzgeschichten direkt hintereinander lesen, wo ich bei Anthologien normalerweise gerne nach jeder eine Pause mache, um sie auf mich wirken zu lassen. Dabei fand ich es sehr angenehm, wie zwischen lustig, traurig und gruselig abgewechselt wurde. Manche Figuren durften in „fremden“ Geschichten einen Gastauftritt hinlegen, wodurch dieser Episodenroman für mich tatsächlich den Charakter eines Romans bekam. Auch die Figuren sind nicht so 08/15 wie erwartet. Wer rechnet schon mit dem Butzemann oder einem Kraken in einer Residenz?

Ich hatte großen Spaß beim Lesen. Das dürftest du merken. Gerade als Geschenk, ob an dich selbst oder einen lieben Menschen, empfehle ich dieses Buch sehr gerne weiter. Als Hardcover mit Lesebändchen und vielen Farbillustrationen ist es einfach ein hübscher Hingucker, der auch toll in der Hand liegt.