Kategorie: Zitate

Zitat der Woche (KW 50/2020)

Ich halte mich aus der Politik lieber raus. Ich habe meine Ansichten, die nicht immer mit dem übereinstimmen, was die Regierung von sich gibt. Aber wer hat recht oder gibt es womöglich einen dritten, richtigen Weg? Das zu entscheiden, will ich mir nicht anmaßen. Da bleibe ich lieber bei dem, mit dem ich mich auskenne.

Im Gegensatz zu Rainer Brüderle besteht mein Ziel sehr wohl darin, Menschen träumen zu lassen. Ich will den oft tristen Alltag mit Freude, Abenteuer, Emotionen, Exotik und Farben füllen. Ich darf das. Ich bin Schriftstellerin und genieße das auch. Ich muss meinen Mitmenschen nicht die Wahrheit über die aktuelle Situation beibringen. Darüber bin ich froh. Es würde mir das Herz brechen, immer wieder aufs Neue die Hoffnung der Menschen zu zerstören. Da nähre ich sie lieber mit meinen Geschichten.

Zitat der Woche (KW 49/2020)

Leider konnte ich nicht herausfinden, von welchem Reinhard Becker dieses Zitat stammt. Es gibt mehrere und ich will nicht den falschen verlinken. Auf jeden Fall spricht dieses Zitat genau das aus, was ich empfinde. Es mag naiv und kindisch sein, aber ich halte an dem Weihnachtsfest fest. Das geht auch trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen. Es braucht nämlich gar nicht so viel, um das, was mir wichtig ist, zu erreichen.

Plätzchen lasse ich zum Beispiel die Schwiegermama backen. Sie backt da eine enorme Menge, die sie verteilt. Würde ich selbst noch ein paar Kekse backen, könnte ich die bis Ostern essen, nur dass sie dann nicht mehr schmecken, weil die Zeit dazu einfach vorbei ist. Ich habe auch nicht die Geduld, um die Plätzchen mit Liebe zusammenzurühren und auf das Backblech zu legen. Da ist Stress und Flucherei vorprogrammiert. Das spare ich mir gerne, vor allem in der Weihnachtszeit, wo ich es doch schön haben will.

Dafür freue ich mich umso mehr, wenn ich das perfekte Geschenk für jemanden gefunden habe. Ich hibbel wie ein kleines Kind auf das Weihnachtsfest entgegen, weil ich sehen will, wie der Beschenkte sich freut. Das ist fast besser als selbst Geschenke zu bekommen. Natürlich könnte ich das auch an anderen Tagen im Jahr machen, aber ich erleuchte mir auf diese Weise die dunkle Jahreszeit. Weihnachten und der Advent sind eine Lichterinsel, wenn es grau, düster und oft regnerisch ist.

Dazu passt es gut, dass überall Lichterketten hängen. Ich fahre abends unheimlich gerne durchs Dorf und erfreue mich an der Dekoration in den Fenstern. Ich mache fleißig mit, dekoriere in den letzten Tagen des Novembers die Fenster und auch das Haus weihnachtlich und hole mir so wieder mehr Licht ins Leben. Für mich ist es furchtbar, wenn spätestens Mitte Januar die letzten Lichterketten verschwinden. Dann ist der Wechsel auf die Dunkelheit richtig krass.

Leider kann ich keinem Feuer beim Knistern zuhören und seinem Flammenspiel zusehen. Die Wärme eines Feuers ist ganz anders als die einer Heizung. Das ist schade, aber ich bin genügsam. Es muss nicht perfekt sein. Da ist es gut, dass wir in der Adventszeit auch eher selten Schnee haben. Würde ich einen Schneemann bauen und völlig verfroren reinkommen, würde ich ein Feuer doch vermissen. Allerdings sehe ich auch lieber den unberührten Schnee. Man wird älter und die Ansichten ändern sich.

Ich kann jetzt die Stille genießen. Ich lese, lümmel mich auf die Couch und häkle. Ganz faul kann ich nicht sein. Irgendetwas brauchen meine Hände zur Beschäftigung. Aber ich nehme mir eher mal die Zeit für etwas, das ich sonst nicht tun würde.

Und dann wird Weihnachten gefeiert. Ein gutes Essen mit den Schwiegereltern, gemütliches Beisammensein, reden, lachen, Geschenke verteilen, die eigenen öffnen, die Freude bei den anderen beobachten und mich selbst freuen. Bei einem klassischen Weihnachtsprogramm lassen wir den Abend ausklingen und fahren dann nach Hause. Ok, der Abend wird zuhause noch einmal vorm Fernseher ausklingen gelassen. Wir kommen an Weihnachten selten vor 2 Uhr früh ins Bett. Ich nutze oft die Zeit und schaue mir meine Geschenke genauer an. Manches lässt sich direkt ausprobieren!

Egal, was passiert, Weihnachten ist für mich der schönste Tag. Da mag die Trauer um meine verstorbene Mama präsenter sein als sonst im Jahr, aber irgendwie freue ich mich auch über dieses Gefühl, weil meine Mama mir an diesem Tag näher ist. Ich freue mich, dass mein Mann und ich so entspannte Menschen sind, sodass dieser Tag nicht von Streit, schlechter Laune oder Stress überlagert wird. Wenn ich daran denke, dass der Weihnachtsvormittag bei meinen Eltern dafür genutzt wurde, den Baum zu schmücken, und mein Vater dabei JEDES JAHR einen Tobsuchtsanfall bekam … Ach ja, das vermisse ich überhaupt nicht.

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die Weihnachten nicht mögen. Sie haben ihre Gründe dafür und ich verstehe sie auch, aber ich würde mir trotzdem wünschen, dass sie einen Weg finden, sich einen schönen Tag zu machen. Selbst wenn sie kein Weihnachten feiern, sollten sie die freie Zeit für sich nutzen.

Zitat der Woche (KW 47/2020)

Goethe ist jedem bekannt wegen seiner Gedichte. Dass er einen so klugen Spruch zu seiner Zeit zum Besten gab, finde ich in diesem Zusammenhang umso besser. Es spricht für ihn, dass er keinen verklärten Verstand hatte.

Es ist eine Mahnung, nicht vom Erfolg einer Sache auszugehen, ehe sie komplett durchgezogen ist. Ich nehme als Beispiel die Titanic. Sie wurde gefeiert als das beste Schiff ihrer Zeit. Man nannte sie unsinkbar. Dass dies verfrüht war, haben die Passagiere ihrer ersten Tour zu spüren bekommen. Selbst wenn die Titanic heil den Zielhafen erreicht hätte, wäre es zu früh gewesen, sie als unsinkbar zu feiern. Heute wissen wir, dass jedes Schiff sinken kann. Damals war man so von seiner eigenen Genialität überrascht, dass alles möglich schien.

Das bedeutet also, dass selbst etwas, das sich als erprobt und gut herausstellt, irgendwann schlecht sein bzw. werden kann. Hier nenne ich die Kernkraftwerke und die Atomenergie als Beispiel. Sie ist sauber, sie zerstört nicht unsere Natur durch das Fällen ganzer Wälder oder das Durchwühlen des Bodens und bringt viel Energie. Das ist die eine Seite der Medaille. Jahre nach der Eröffnung des ersten AKWs sind wir schlauer. Es kann zu sehr fiesen Unfällen kommen, die den Lebensraum von Flora und Fauna, zu der ich auch die Menschen mal zähle, erst einmal zerstören. Wir müssen sehen, wohin wir unseren Atommüll sperren, ohne dass es zu Folgeschäden kommt. Das und die Abrüstung stillgelegter Kraftwerke verschlingt Unsummen. So gut ist die Atomenergie dann doch nicht, wie sich herausstellt.

Ich bin unsicher, ob Goethe sich damals bewusst war, wie lange man unter Umständen warten muss, bis man mit Sicherheit eine Sache feiern darf. Die Möglichkeiten waren damals begrenzt, sodass man die Probleme auch nicht so gut erkennen konnte. Aber er hat ein verdammt wahres Wort gesprochen.

Zitat der Woche (KW 46/2020)

Ein Zitat, passend zum Beginn der fünften Jahreszeit. Das war so nicht geplant. Ich bin nicht der Typ, der an Fasching hängt. Mir war einfach nach diesem Zitat, als ich es sah.

Ich kann nur spekulieren, was bunt für diesen Mann bedeutete. Für mich steckt da einiges drin.

Vielfalt: Bunt ist nicht gleich bunt. Der eine setzt mehr auf die hellen Farben, der nächste auf die dunkleren und dann gibt es jemanden, der total auf Pastellfarben steht. Bunt ist es auch schon, wenn nur drei oder vier Farben oder sogar Schattierungen aufeinandertreffen. Es muss nicht gleich das gesamte Spektrum sein. Dadurch lassen sich verhältnismäßig wenige Farben immer wieder anders kombinieren, sodass etwas Neues entsteht.

Aufgrund dieser Vielfalt bedeutet bunt für mich auch Individualität. Sich komplett in schwarz zu hüllen, kann jeder. Blaue Jeans und ein anders farbiges T-Shirt ist auch nicht schwer. Beides sehen wir tagtäglich. Aber so richtig bunt, das kommt schon seltener vor.

Verrücktheit: Verrückt heißt nicht automatisch, dass derjenige psychisch krank ist. Man verrückt ja auch mal ein Möbelstück um einen Meter, damit es besser zur Geltung kommt. Es sieht dann anders aus. Genau das bedeutet verrückt. Etwas oder jemand ist anders wie alle anderen, hebt sich von der Masse ab. Anders sein ist nichts Schlimmes. Wenn man es nicht nur ist, um einen Grund zu haben, mit jedem anzuecken, ist das sogar erfrischend.

Jetzt ersetze die Worte, die sich rein auf Farbe beziehen, mit anderen. Auch ein Charakter kann bunt sein, selbst wenn er äußerlich schwarz trägt, weil er sich nicht in eine Schublade stecken lässt. Eine Menschenmenge kann bunt sein, weil sie unterschiedliche Meinungen hat. Die Summe an Interessen eines einzelnen Menschen ist bunt, weil derjenige z. B. gerne liest (für sich still und heimlich), auf Konzerte geht (mit vielen anderen Menschen und die Bands feiert und laut mitsingt), schreinert (wieder eher für sich, aber jetzt erschafft er auf kreative Weise etwas, das vielleicht nicht nur schön aussieht, sondern auch einen Nutzen hat) usw. Die ganze Welt ist bunt, weil nichts gleich ist. Wäre ja auch verdammt langweilig sonst. Deshalb ist meine absolute Lieblingsfarbe auch bunt und erst im Anschluss lila.

Zitat der Woche (KW 44/2020)

Dieser römische Schriftsteller und Philosoph lebte vor über 2000 Jahren. Kaum zu glauben, dass er zugleich auch Politiker war. Denen traut man eine solche Weisheit heutzutage gar nicht mehr zu, was sicher ein ungerechtfertigtes Klischee ist.

Ich finde es wichtig, dass man Hilfe nicht als selbstverständlich ansieht. Sie muss nicht immer mit Geld oder einer vergleichbaren Hilfestellung vergütet werden. Oft reicht ein Danke. Oft können Menschen in Not auch gar nicht mehr als ihre Dankbarkeit geben. Mir ist in einem solchen Fall wichtig, dass es ernst gemeint ist. Dass dieses Wort nicht missbraucht wird und zur Bedeutung eines feuchten Händedrucks verkommt.

In unserer heutigen Zeit höre ich das Wort nicht mehr so oft. Ich habe das Gefühl, dass es oft einfach vergessen wird oder vielleicht ist manchen Menschen die Dankbarkeit auch nicht mehr so wichtig. Letzteres könnte ich sogar verstehen. Wer kennt es nicht aus seiner Kindheit? Da bekommt man beim Metzger ein Stück Wurst geschenkt und die Mama fragt direkt: Wie sagt man da? Mir blieb das zum Glück erspart, weil ich lieber Käse mochte, den wir aus dem Kühlregal holten, aber ich habe diese Frage oft von anderen Eltern gehört und hätte regelmäßig in die Tischplatte beißen können. Ja, es ist wichtig, den Kindern Dankbarkeit und Manieren beizubringen, aber ist es nötig, sie dafür vor anderen Menschen vorzuführen? Dann bedankt man sich als Mutter und redet mit dem Kind in aller Ruhe darüber. Man kann ihm das System von Dankbarkeit und dem Aussprechen des Danks doch ganz einfach erklären. Ich denke, dann würde diese Schuld wieder gerne beglichen werden.

Ich habe gelernt, für Kleinigkeiten dankbar zu sein. Ich bedanke mich gerne dafür, weil es meine Wertschätzung ausdrückt. Ich will nicht, dass jemand sich von mir ausgenutzt fühlt, indem ich ihm nicht sage, wie sehr ich mich über seine Hilfe freue. Natürlich bin ich im Gegenzug auch für denjenigen da. Aber im ersten Schritt muss der Dank ausgesprochen werden. Wer weiß, wann ich mich revanchieren kann? Bis dahin weiß man einfach, dass die Hilfe für mich nicht selbstverständlich war.

Zitat der Woche (KW 41/2020)

Auf der einen Seite ist es ja schade, dass das Glück nicht von Dauer sein kann. Andererseits weiß ich, dass wir Menschen Gewohnheitstiere sind. Wir gewöhnen uns an das Glück, betrachten es schnell als etwas Selbstverständliches, sodass das Glücksgefühl, selbst wenn das Glück gleichbleibt, für uns abnimmt. Das Glück müsste sich also immer weiter steigern, damit wir glücklich wären, und das ist schlicht unmöglich, weil man irgendwann alles hat. Deshalb sehe ich es als Glück an, dass es auch das Unglück gibt. Erst durch das Unglück wissen wir die kleinen Phasen des Glücks zu schätzen und sind auch mit wenigem zufrieden.

Und dann bin ich natürlich froh, dass das Unglück niemals ewig währt. Dieses Wissen gibt uns Menschen Hoffnung, sodass wir die Phasen des Unglücks überstehen können. Wenn wir nicht wüssten, dass nach Regen Sonnenschein kommt, würden wir uns irgendwann kollektiv vom nächsten Hochhaus stürzen.

Wie immer ist die Mischung im Leben wichtig. Von allem ein Bisschen, dann ist es perfekt.

Zitat der Woche (KW 34/2020)

Noch vor ein paar Jahren hätte ich darauf Ja, aber man kann auch Glück haben geantwortet. Dabei hätte ich an die Erfolge von Stephen King und J. K. Rowling gedacht, bei denen es nicht bei einer einzelnen Veröffentlichung blieb. Gerade bei letzterer erlebte ich mit, wie sie bei ihrem ersten Harry Potter als Glückskind gefeiert wurde. Erst später hörte ich, wie lange sie an diesem ersten Band gearbeitet und wie viele Absagen sie dafür kassiert hatte, ehe ihr ein Verlag eine Chance gab. Nur weil sie am Ball blieb, den Roman immer wieder umarbeitete und erneut verschickte, konnte sie so erfolgreich sein, wie sie es heute ist. Und Stephen King wäre ein ganz schlechtes Beispiel, da er täglich viele Stunden schreibt.

Natürlich gehört auch eine Prise Glück dazu, um den ersten Erfolg zu erreichen. Dass z. B. der Roman auf dem Stapel des Lektors fällt, der solche Geschichten mag. Aber den nächsten muss man sich erarbeiten. Man ist bereits für seine Fähigkeiten bekannt, aber wenn man nachlässt, wird der aufsteigende Stern schnell wieder sinken und in Vergessenheit geraten. Hier kommt die Disziplin ins Spiel. Einen einzelnen Erfolg kann man dem Glück zuschreiben. Viele aufeinander folgende Erfolge entstammen meiner Meinung nach der Disziplin, weil man an sich arbeitet und alles gibt, was man zum jeweiligen Zeitpunkt geben kann.

Ich bin mit meinen Kurzgeschichten bereits recht erfolgreich, wenn auch in einem kleinen Universum. Das liegt nur zum Teil an Glück und Talent. Dass ich so regelmäßig veröffentlichen darf, stammt auch daher, dass ich möglichst an jedem Werktag dafür arbeite. Ich suche nach Ausschreibungen, zu denen mir spontan eine Idee oder sogar eine grobe Geschichte einfällt und die mich reizen. Ich schreibe, überarbeite und sende ein.

Dabei spielt auch mein Output eine Rolle. Allein mit Abgabetermin für dieses Jahr habe ich zwölf Ausschreibungen ausgesucht. Es gibt keine Garantie, dass meine Geschichten genommen werden. Ich greife mit einem Thema auch mal daneben. Dann hat ein anderer das Thema ebenfalls gewählt und spannender umgesetzt oder mein Thema passt generell nicht so gut oder meine Geschichte wird aussortiert, weil andere besser sind. Aber bei zwölf Kurzgeschichten für dieses Jahr ist die Wahrscheinlichkeit, für ein paar Anthologien ausgewählt zu werden, recht hoch. Ich stapel gerne tief und rechne mit drei bis vier Zusagen. Zwei davon habe ich bereits erhalten. Auf drei weitere folgte eine Absage. Bei zwei Ausschreibungen ist die Abgabefrist verstrichen. Da erwarte ich also in den nächsten Wochen eine Rückmeldung. Und bei den übrigen fünf Kurzgeschichten muss ich zwei noch beenden, wobei bei allen die Abgabefrist noch in der Zukunft liegt, sodass ich da auf die Rückmeldung werde länger warten müssen.

Das hier ist meine Disziplin. Ständig schreiben, sowohl für Ausschreibungen als auch für meine persönlichen Romanideen. Viel überarbeiten. Da kenne ich meine Schwachstellen und gehe darauf besonders ein, sodass ich mittlerweile auch bessere Ergebnisse erziele. Und natürlich muss ich die Geschichten einschicken. Immer wieder. Sobald ich mich auf meinen Lorbeeren ausruhe oder aufgebe, endet auch mein Erfolg. Das ist mir klar und ich werde mein Bestes geben, um einen Misserfolg aus Disziplinlosigkeit zu vermeiden.

Zitat der Woche (KW 33/2020)

*seufz* Es tut mir weh, diesen Satz zu lesen, weil es so viele Menschen gibt, die der Meinung sind, nur erfolgreich sein zu können, wenn sie über die Leichen anderer steigen. Ich frage mich, was man davon hat, wenn man seine Mitmenschen beleidigt, verletzt, betrügt, belügt, hintergeht, bewusst schlecht berät, ihnen den Spaß oder die Lust verdirbt oder sonst irgendwie schadet. Ich kann das nicht nachvollziehen, weil ich gelernt habe, dass man nur gemeinsam stark ist. Ich helfe gerne, erwarte aber nicht, dass man mir im Gegenzug bei Gelegenheit beisteht. Es ergibt sich schon irgendwie, dass ich auf jemanden stoße, der mich unterstützt, wenn ich es brauche.

Ich denke mir das so: Ich helfe A, löse dadurch bei A etwas aus, sodass A anschließend B gerne bei einem Problem beisteht. Für B ist das so befreiend, dass B ohne nachzudenken C untersützt, um C dasselbe erlösende Gefühl zu vermitteln. C kommt zufällig vorbei, wenn ich Hilfe brauche, erinnert sich an B und und die eigene Situation und greift mir unter die Arme. Allein die Vorstellung ist so schön. Es ist ein Geben und Nehmen auf einer höheren Basis. Dabei kommt jeder weiter und keiner bleibt auf der Strecke.

Das ist doch besser, als wenn z. B. ein „schlechter“ Mensch durch sein Handeln zum Millionär wird, während alle um ihn herum gerade so über die Runden kommen. Reichtum macht nicht glücklich. Er lässt das Misstrauen gegenüber den Mitmenschen wachsen, weil der Millionär automatisch davon ausgehen muss, dass jetzt jeder nur noch an seinem Geld und nicht an ihm selbst interessiert ist. Er muss darauf achten, dass ihm das Geld nicht wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt, und es idealerweise noch mehren. Die Ärmeren sehen nur, was der Millionär hat, was den Neid fördert und sogar in Gewalt enden kann. Das schlechte Handeln bzw. Denken des „schlechten“ Menschen überträgt sich also auf seine Umgebung. Aber wenn alle ungefähr gleich viel Geld haben, weil sie sich gegenseitig geholfen haben, dann hat man nicht nur ein geregeltes und gesundes Einkommen, sondern auch sehr viele Freunde. Man wäre automatisch glücklich und zufrieden und wäre eben nicht darauf angewiesen, dass das Glück mit einer Beförderung, einem Lotteriegewinn oder einem Erbe anklopft.

Wohlgemerkt: Das Beispiel bezieht sich auf das profane Thema Geld, nicht einmal auf die vielen Alltagssorgen wie die Kinderbetreuung bei berufstätigen Eltern, das Übernehmen der Einkäufe für einen kranken Nachbarn oder einfach nur ein Plausch mit einer älteren, alleinstehenden Dame. Das sind die eigentlich wichtigen Probleme im Leben, die man so leicht jemandem abnehmen könnte.

Zitat der Woche (KW 31/2020)

Ob der Verfasser damit sagen wollte, dass es besser ist, einmal die Welt bei Tageslicht gesehen zu haben, als sich immer nur vorzustellen, wie sie aussieht? Ich glaube, dieses Zitat lässt bewusst viel Spielraum für Interpretationen zu. Jeder wird etwas anderes darunter verstehen. Es kommt nur darauf an, was im Leben gerade das Wichtigste ist.

Ich interpretiere natürlich mit Blick aufs Schreiben. Indem ich schreibe und meine Geschichten teilen darf, befinde ich mich schon in der Sonne. Ich will nie wieder hinter den Mond zurückkehren. Dort ist wirklich alles nur schwarz-weiß und langweilig und es fühlt sich nach dem endlosen Hamsterrad an.

Jedes Lebewesen hat mehr verdient als den Schatten des Mondes. Also tritt zu mir hinaus ins Sonnenlicht und tu das, was dich mit Glück erfüllt. Wenn es wirklich dein größter Traum ist, dann wirst du ihn dir auch erfüllen können. Es ist egal, wie deine persönliche Situation aussieht, ob es gerade zeitlich oder finanziell passt oder was andere sagen. Du wirst einen Weg finden, deinen Traum zu leben.

Zitat der Woche (KW 28/2020)

Dieses Zitat ist ein Rat fürs Leben. Für mich bedeutet der Spruch, dass ich regelmäßig prüfen sollte, ob der von mir eingeschlagene Weg der richtige ist bzw. dass ich nicht von der Route abgewichen bin. Die Vielseitigkeit kann ich wohl kaum komplett erfassen. Für mich betrifft es sowohl meinen Charakter, der mich zu einem guten oder schlechten Mensch macht, als auch meine Taten, die daraus resultieren.

Manchmal stelle ich bei dieser Selbstreflektion fest, dass ich auf der Stelle trete und etwas ändern muss, um mich weiterzuentwickeln. Es kommt auch vor, dass mir dabei auffällt, dass ich mein Ziel aus den Augen verloren habe und neu ansetzen muss. Oft kann ich mich darüber freuen, dass ich alles richtig gemacht habe. Natürlich sind das subjektiv Erkenntnisse, aber ich bemühe mich, dabei so ehrlich wie möglich zu sein. Was hätte ich auch davon, wenn ich mich selbst belüge?

Ich finde es wichtig, ab und zu zu hinterfragen, wo ich stehe. Wenn ich jeden Tag das Beste aus meinem Leben zu machen versuche, und genau genommen zielt das Zitat genau darauf ab, kann ich rückblickend auf ein hoffentlich für mich wertvolles und auch für andere bereicherndes Leben zurückblicken.