Verena Jung

Leseückblick „Sturm der Verbannten“

Dieses Buch ist ein besonderes Buch. Der Verlag vertreibt es eigentlich als Taschenbuch. Ich habe mir jedoch eine der auf fünfzig Stück limitierten Hardcover geleistet. Es sieht nicht nur schick aus, sondern liegt auch gut in der Hand.

Egal ob Taschenbuch oder Hardcover, es geht darin um das mörderische Volk der Cric, das einst von den übrigen Völkern und Göttern verbannt wurde. Doch der Bann, der sie in der Verbannung hielt, ist gebrochen, und sie gehen wieder auf die Jagd.

Noch bevor man das Buch aufschlägt, fällt auf, dass es anders ist. Der Seitenschnitt wirkt grau. Öffnet man das Buch, sieht man direkt, woher der graue Seitenschnitt stammt. Alle Seiten besitzen einen schwarzen Rahmen. Wenn man dann durch die Seiten blättert, stößt man auf einzelne Porträts der Figuren, die aus der Feder der Autorin stammen. Das wertet das Buch für mich auf. Ich mag einfach Bilder in Büchern.

Die Geschichte selbst ist spannend erzählt und birgt Überraschungen. Es fiel mir leicht, in die Handlung einzutauchen. Mein einziges Problem war, dass relativ viele Figuren darin vorkommen. Das ist jedoch kein Fehler der Autorin, sondern liegt rein daran, dass ich mit so vielen Figuren etwas überfordert bin. Andere haben damit keine Schwierigkeiten. Eine kurze Übersicht der Figuren am Anfang oder Ende des Buches wäre für mich vielleicht hilfreich gewesen, war aber eigentlich nicht notwendig. Prinzipiell erinnerte ich mich aufgrund der Handlung recht schnell daran, welche Figur sich hinter dem jeweiligen Namen verbirgt. Beim Herr der Ringe hatte ich definitiv größere Probleme.

Da die Figuren verschiedenen Völkern angehören, besitzen sie unterschiedliche Talente und auch Ansichten. Das sorgt teilweise für Spannung zwischen den Figuren und es machte mir Spaß, zu beobachten, wie sie damit umgehen. Zu genau darf ich auf sie nicht eingehen, weil ich sonst Teile der Geschichte verraten würde. Ich mochte allerdings die Adler, die groß genug sind, dass man auf ihnen fliegen kann. Auch der Sohn des Windes ist eine meiner Lieblingsfiguren.

Mir bescherte dieses Buch einige unterhaltsame Stunden voller Staunen über diese fremde Welt. Das Worldbuilding ist es wert, besucht zu werden.

Finale Wahl beim Skoutz-Award

Endlich ist es soweit! Bald wissen wir, wer gewonnen hat. Leider kam die E-Mail mit der Aufforderung zur letzten Abstimmung erst am 15. Oktober bei mir im Postfach an. Ein computerfreies Wochenende und viel Trubel am Montag und Dienstag sorgten dafür, dass ich mich erst heute mit der Mail beschäftigen konnte. Dumm gelaufen. So konnte ich nicht auf die Wahl aufmerksam machen und auch selbst keine Stimme abgeben.

Trotzdem wird es jetzt noch einmal richtig spannend. Anfang November werden wir erfahren, wer die glücklichen Gewinner des Skoutz-Awards sind. Da ich mich dann mitten im NaNo befinde, weiß ich nicht, ob ich die Verleihung verfolgen kann bzw. das Ergebnis zeitnah mitbekomme. Umso mehr heißt es Daumen drücken für unsere Drachen, die es in die finale Auswahl geschafft haben. Ich würde mich unheimlich freuen, wenn diese Anthologiereihe wieder gewinnen würde!

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 9.

Nur noch zehn Arbeitstage bis zum NaNo! Ich kann es kaum noch abwarten. Zugleich habe ich noch so viel zu tun! So viele Recherchetabs sind zu sichten, Informationen daraus für meinen Roman zu notieren und meine Figuren und die Details meiner Geschichte kenne ich auch noch nicht vollständig.

Fast sechs Stunden habe ich letzte Woche mit Recherche verbracht. Viel zu wenig für das, was ich noch vor mir habe. Allerdings hege ich die Hoffnung, diese Woche einiges zu schaffen. Ich habe keine Termine und die Nachmittage zum Schreiben frei. Das will ich nutzen, damit ich nächste Woche nur die Feinheiten erarbeiten muss. Dazu gehört z. B. die Datei in meinem Schreibprogramm anzulegen und in Normseiten zu formatieren oder die Figurendatenblätter anzulegen.

Ich darf gar nicht so genau darüber nachdenken. Da habe ich so früh angefangen und gerate jetzt doch etwas unter Zeitdruck. Aber ich genieße das NaNo-Gefühl. Es ist unbeschreiblich.

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 8.

Langsam sehe ich Licht am Ende des Tunnels. Letzte Woche konnte ich fünf Stunden arbeiten, obwohl ich wieder vier Mal zum Sport ging. Dabei sammelte ich erneut viele Informationen über das Leben im Mittelalter und den damaligen Aberglauben. Mein Browser platzt zwar fast wegen einer Vielzahl an geöffneten Tabs, aber ich hege mittlerweile die Hoffnung, rechtzeitig vorm NaNo alle gesichtet zu haben. So oder so bekomme ich immer mehr ein Gefühl für meine Welt und meine Figuren. Das Dokument, in dem ich alle Informationen niederschreibe, ist bereits 20 Seiten lang und ich bin gespannt, was ich noch herausfinden werde. Noch bin ich nicht so weit, aber ich freue mich schon darauf, wenn der NaNo startet und ich endlich in die Welt eintauchen kann.

Eine weitere Erleichterung kam heute hinzu. Da mir vom vielen Tippen die Handgelenke häufig weh tun, habe ich mir jetzt eine Diktiersoftware zugelegt. Damit hoffe ich während des NaNos nicht nur schneller meine Geschichte zu Papier bringen zu können, sondern auch gelenkschonender. Ich übe bereits fleißig mit der Software, damit sie meine Aussprache lernt und ich mich an ihre Handhabung gewöhne.

Leserückblick „Infiltriert“

Definitiv nichts für schwache Nerven! Ich hätte das Buch wohl nie gekauft, wäre ich nicht in den Genuss einer Lesung gekommen. Der Verleger Torsten Low weiß wirklich, wie man vorliest. Anschließend kam ich nicht um das Buch herum, obwohl ich wusste, dass es garantiert noch heftig zugehen würde.

In dem Roman geht es um Florian und seine Familie. Sie genießen einen sonnigen Tag an einem Badesee, doch diese Idylle wird jäh durch einen Schauer unterbrochen – allerdings ohne eine einzige Wolke am Himmel. Fortan beobachtet Florian, wie sich die Menschen verändern. Auch seine Familie ist betroffen und er muss sich entscheiden, ob er an dem Bewährten weiterhin festhalten oder doch den unvorstellbaren Aussagen von potentiellen Verschwörungstheoretikern glauben will.

Ich fand die Figuren super. Florian ist ein Familienvater, wie ich ihn mir nur wünschen kann. Lynn, seine jüngste Tochter, habe ich direkt geliebt. Seine ältere Tochter Nele ist in der Pubertät. Die haben wir alle mal durchgemacht, weswegen ich gut mitfühlen konnte, wie schwierig diese Phase für sie ist. Seine Frau kommt dagegen etwas zu kurz, wobei das seine Gründe hat, auf die ich nicht näher eingehen will. Was mir besonders gefiel, ist, dass es nicht mit dieser Familienkonstellation endete. Florian ist ein Drilling und es gibt Kontakt zu den beiden Brüdern sowie ihren Eltern. Auch die eine Schwägerin und der Neffe fallen nicht unter den Tisch, wie es häufig in Büchern vorkommt. Dadurch erschien mir die Geschichte näher an der Realität.

Richtig gut kann der Autor beschreiben – und es gibt eine Menge zu beschreiben, von dem man gar nicht so genau wissen will, wie es sich verhält oder aussieht. Dadurch formte er eine Stimmung in dem Roman, der ich mich nicht entziehen konnte. Selbst in den ruhigeren, fröhlicheren Momenten schafft er damit eine Form von Bedrohung, die dem Leser in den Nacken haucht. Gänsehaut garantiert!

Insgesamt wurde meine Ahnung nicht getrogen. Gleich im Prolog sterben Menschen, weil sie auf ein mysteriöses Phänomen stoßen. Immerhin wird hier abgeblendet, wenn das Sterben beginnt. Später wird es blutig. Wie gesagt, nichts für schwache Nerven. Allerdings auch extrem spannend! Ich dachte ständig darüber nach, wie es wohl weitergeht. Selbst als ich ins Kino wollte, ertappte ich mich dabei, die Lösung des Romans in dem Film zu erwarten. Wer es also heftig und spannend mag, ist mit diesem Buch definitiv gut bedient.

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 7.

Ja, ich stecke immer noch in der Recherchephase. Mir fällt ständig etwas auf oder ein. Ein Vorteil ist, dass mein NaNo-Roman im August anfangen soll. Ich beobachte also unser Wetter, um mich später beim Schreiben daran orientieren zu können. Gestern entdeckte ich ein Tagpfauenauge. Das muss in meinen Roman, irgendwie. Aber das passiert nur nebenbei, indem ich mit offenen Augen durch die Welt gehe.

Die eigentliche Recherche betrifft immer noch das Leben im Mittelalter. Da konnte ich letzte Woche immerhin drei Stunden investieren. Etwas wenig, aber ich denke, die habe ich konzentriert und effektiv gearbeitet. Die Freizeit habe ich auch gebraucht. Einfach wieder rausgehen und etwas erleben. Endlich wieder Sport treiben. Das hat mir echt gefehlt und ich hoffe, dass ich darauf nicht zu bald wieder verzichten muss, weil ich sonst meine Gesundheit oder sogar mein Leben aufs Spiel setze.

Leserückblick „The S-Files: Die Succubus Akten“

So schnell habe ich schon lange keine Anthologie mehr ausgelesen. Dabei ist diese echt ein Schwergewicht. Ich habe mich aber auch tierisch gefreut, als ich mein Autorenexemplar vom Verlag erhielt, und war sehr gespannt, was meine Kollegen aus der Vorgabe gezaubert hatten. Als ich überlegte, worüber ich schreiben könnte, war ich nämlich leicht verzweifelt. Was sollte ich über einen Sexdämon schreiben, ohne das Offensichtlichste zu thematisieren – Sex? Wäre schließlich ziemlich langweilig, wenn es in allen Geschichten nur um das Eine ginge.

Ich wurde sehr positiv überrascht. Natürlich kamen die wenigsten ganz ohne Sex aus. Das Thema hatte ich auch nicht ganz umschiffen können, obwohl es bei mir nur Mittel zum Zweck war. Aber die Anthologie rutschte dabei nicht in die erotische Sparte ab, sondern blieb auf einem seriösen und dennoch unterhaltsamen Niveau.

Generell kommen mir die Geschichten abwechslungsreicher vor als in den vorangegangenen Files. Da beobachte ich seit The U-Files: Die Einhorn Akten eine stetige Steigerung der Qualität. Das finde ich echt super, sorgt allerdings auch dafür, dass ich echt keine Ahnung habe, welche der Geschichten mein Liebling ist. Ein echtes Luxusproblem! 😅

Ich fühlte mich mit dem Thema, das mir anfänglich solche Bauchschmerzen bereitete, letztlich als Leserin sehr wohl. Wo ich Anthologien normalerweise mit Pralinenmischungen vergleiche, bei denen immer eine Sorte dabei ist, die man nicht mag, ist diese hier einfach mit einer Packung Mon Chéri gleichzusetzen. Für mich die edelste Praline, die ich kenne.

Der Skoutz-Award geht in die letzte Runde!

Die Drachen haben es auf die Shortlist geschafft! Wahnsinn! Allein das ist schon ein Erfolg. Aber noch steht der Sieger nicht fest. Im Oktober geht es noch einmal an die „Wahlurne“. Wenigstens müssen wir hier nicht zwischen Pest und Cholera wählen. Ein Buch kann kein ganzes Volk enttäuschen. Also haltet euch bereit. In der Woche, während der auch die Frankfurter Buchmesse stattfindet, also theoretisch vom 18. bis 24. Oktober, geht es zum letzten Wahldurchgang. Dürfen unsere Drachen sich freudig in die Lüfte erheben oder werden sie mit geknickten Hälsen und hängenden Schwingen am Boden bleiben? Bald steht es fest!

Schreibupdate – NaNoWriMo, die 6.

Viel Arbeitszeit ist letzte Woche schon wieder nicht zusammengekommen. Ich habe „nur“ eine Stunde und fünfzehn Minuten für mein Tarotkartenprojekt recherchiert. So langsam bekomme ich eine Ahnung vom Leben im Mittelalter. Ich bin wirklich froh, über diese Mittelalterwiki-Seite gestolpert zu sein. Allerdings ist Recherche auch nicht immer das Richtige für mich. Dabei muss ich mich konzentrieren können.

Aber es geht voran und am Wochenende hatte ich öfter Gelegenheit, ein paar Minuten über meine Geschichte nachzudenken. Mir ist zum Beispiel eine schöne Zwickmühle für eine Figur eingefallen. Ich werde mich gleich im Anschluss darum kümmern, die Details zu notieren, ehe ich sie doch noch vergesse. Das ist meine größte Angst, was total doof von mir ist. Ich müsste mir nur Papier und Stift nehmen und alles notieren, damit ich es irgendwann, wenn ich Zeit und Gelegenheit habe, die Notizen auf den Laptop übertragen kann. Wirklich nicht schwer, aber an der Umsetzung hapert es noch bei mir.

Überraschungspaket

„Hast du was bei XV bestellt?“, rief heute mein Mann die Treppe hoch, als ich mich im Bad noch fertigmachte.

Der Name sagte mir nichts und ich hatte auch nichts bestellt.

Während ich noch zögerte und angestrengt nachdachte, folgte ein: „Ah, p.machinery Verlag.“

Ich jubilierte innerlich. „Das müsste Die Residenz sein!“

„Ach ja, die steht ja noch aus.“ Sogar mein Mann kann mit meinen Arbeitstiteln etwas anfangen.

Lange zehn Minuten später, nachdem ich meine Tiere und Blumen versorgt hatte, riss ich den Kartonumschlag auf und traute meinen Augen nicht. Ein Hardcover! Und was für eines. Mensch, das sieht echt edel aus. Mir fiel sofort das rote Lesebändchen in der Mitte auf. Aufgeregt schlug ich die Übersicht auf und las mir die Namen meiner Kollegen durch. Irgendwie war mir während des Entstehungsprozesses nicht bewusst gewesen, mit welch hochkarätigen Autorinnen und Autoren ich arbeitete. Da steckte ich eben zu tief in meiner Geschichte. Ich staunte nicht schlecht, als ich Vincent Voss, Anja Bagus und noch ein paar mir gut bekannte Namen las. Ich blätterte weiter zu meiner Geschichte, bestaunte die Bilder.

Dieses Buch ist wirklich ein Schmuckstück und ich bin sehr gespannt darauf. Ich weiß schon, was ich als nächstes lesen werde.